Seitlicher Steuerknüppel und Bugfahrwerkssteuerung. Letztere wird verwendet, um am Boden enge Kurven zu fahren. Für kleinere Richtungsänderungen werden die Ruderpedale eingesetzt.
Auf dem Weg zur Starbahn
Während sich das Flugzeug dem Rollhalt nähert, übergibt Ground (Süd) von Heathrow die Zuständigkeit an den Tower (Süd). Da als Startbahn die Piste 27L vorgesehen ist (die südliche), hat die Crew den Wechsel zur Frequenz des südlichen Towers schon erwartet und sie bereits im Voreinstellungsfenster der Funkkonsole ausgewählt.
Tower: »Skybird 380, after departing British Midland 123, cleared to line up and hold runway two seven left.« »Skybird 380, nach dem Abflug der British Midland 123 Einrollen auf Piste zwo sieben links und Warten.«
Zu Beginn des Startlaufs betätigt der Pilot die vier Schubhebel manuell, da die automatische Schubregelung in dieser Phase noch nicht läuft, und stellt sie auf 30% Leistung ein, während die Bremsen das Flugzeug festhalten. Die Aufmerksamkeit der beiden Piloten ist jetzt besonders groß. Nachdem der Kapitän die Leistung vorgegeben hat, muss er kurz warten, da die schweren Lüfterschaufeln siebzehn Sekunden benötigen, um auf den eingestellten Wert zu beschleunigen und stabil zu laufen. Wenn dabei keine unnormalen Umstände auftreten, löst der Kapitän die Bremsen und beschleunigt.
Startlauf und Abheben
Zu Anfang des Startlaufs wird das Flugzeug mithilfe des Bugfahrwerks gelenkt, um es auf geradem Kurs zu halten, aber wenn es Fahrt aufnimmt, wird die Steuerung auf die Ruder übertragen, die im Luftstrom wirksam werden.
Wenn das Flugzeug die sogenannte Rotationsgeschwindigkeit von 260 km/h erreicht, sagt der Erste Offizier: »Rotate!«, woraufhin der Kapitän den Joystick sachte nach hinten zieht, um den Bug anzuheben. Sobald das Flugzeug in der Luft ist, werden die Ruder mittig gestellt. Der Kapitän kippt das Flugzeug leicht nach links in den Wind. Danach verlangt er das Einziehen des Fahrwerks, woraufhin der Erste Offizier den entsprechenden Hebel betätigt. Es gibt einen dumpfen Schlag, wenn die einzelnen Teile des Fahrwerks verriegelt und die Luken des Fahrwerksschachts geschlossen werden.
Der Autopilot übernimmt
Auf 30 m Höhe sagt der Kapitän: »AP 1!«, woraufhin der Erste Offizier auf der Bedienkonsole des automatischen Flugsystems den Autopiloten 1 einschaltet. Normalerweise fliegen Piloten ein Flugzeug bis zu einer Höhe von 3000 m lieber in Handsteuerung, bevor sie auf den Autopiloten umschalten, aber der Flughafen Heathrow hat strenge Lärmschutzauflagen, wobei jede Abweichung vom vorgeschriebenen Abflugpfad zu einer Verletzung lärmgeschützter Gebiete führen kann. Da der Autopilot der vorgeschriebenen Strecke genauer folgen kann als ein menschlicher Pilot, wird ihm in diesem Fall so früh wie möglich die Steuerung des Flugzeugs übergeben.
Bis zum Erreichen von Flugfläche 100 (10.000 Fuß, knapp 3000 m) steigt Skybird 380 stetig mit 460 km/h, der Höchstgeschwindigkeit, die die Flugsicherung im Nahbereich um Heathrow erlaubt. Anschließend beschleunigt der Airbus auf eine effizientere Steiggeschwindigkeit von 605 km/h. Wenn der Höhenmesser mehr als 10.000 Fuß (3000 m) anzeigt, sagen beide Piloten: »Flugfläche 100!« Dies ist die übliche Vorgehensweise für Meldungen, um das Bewusstsein für die verschiedenen Situationen zu schärfen und das Teamwork zu verbessern.
Mahlzeit
Am Ende des Steigflugs serviert ein Mitglied der Kabinencrew den Piloten Erfrischungen. Bevor die Flugbegleiterin Zutritt erhält, muss sie jedoch erst über eine Sprechanlage die Erlaubnis anfordern. Anschließend gibt sie eine Codenummer ein, um das Schloss zu öffnen, sodass sie durch die erste der beiden Cockpittüren treten kann. Nachdem sie die Tür geschlossen hat, drückt sie einen Klingelknopf an der zweiten Tür, damit der Pilot diese entriegelt. Zuvor überprüft der Pilot den Bereich zwischen den Türen auf einem Videomonitor, um sich über die Identität des Besuchs zu vergewissern. Die zweite Zugangstür zum Cockpit ist eine kugelsichere Sicherheitstür, die sogar dem Beschuss aus Hochgeschwindigkeitswaffen widerstehen kann. Da bald Essenszeit ist, nimmt die Flugbegleiterin auch die Bestellungen der beiden Piloten entgegen. Als Vorsichtsmaßnahme gegen Lebensmittelvergiftungen müssen der Kapitän und der Copilot unterschiedliche Mahlzeiten wählen.