Es gab keine Lücken im Nebel, weshalb ich beschloss, die Maschine zu verlassen, sobald der Reservetank erschöpft war. Ich versuchte, das Frachtabteil zu öffnen, um die Postsäcke abzuwerfen, bevor ich sprang, konnte den vorderen Verschluss aber nicht öffnen. Ich wusste, dass die Gefahr eines Brandes angesichts der leeren Tanks sehr gering war, und versuchte, wieder Höhe zu gewinnen. In diesem Moment sah ich für wenige Sekunden ein Licht am Boden – das erste seit fast zwei Stunden. Da ich noch genügend Benzin für fast 15 Minuten Flugzeug hatte, glitt ich auf 370 m herunter und zog das Auslösekabel für die Leuchtpatrone, als ich nach meiner Schätzung so nahe wie möglich über der Stelle befand, an der sich das Licht gezeigt hatte. Dieses Mal konnte ich die Patrone abfeuern, allerdings erleuchtete sie nur die Oberfläche einer massiven Nebelbank, in der sie dann verschwand, ohne mir auch nur irgendeine Spur des Bodens gezeigt zu haben.
Ich hatte noch für sieben Minuten Benzin im Tank. Als ich durch den Nebel den Widerschein einer Stadt sah, wandte ich das Flugzeug dem offenen Gelände zu und zog die Nase hoch. Auf 1500 m Höhe angelangt, begann der Motor zu stottern und fiel dann ganz aus. Ich kletterte auf die Verkleidung und über die rechte Cockpitseite nach draußen und zog nach einem Sturz von 30 m den Auslöser. Der Fallschirm, ein Irving-Militärtyp, funktioniert einwandfrei. Die Haltegurte rissen mich, nachdem ich kopfüber gestürzt war, in die aufrechte Position, und die Kappe öffnete sich. Ich zog die Taschenlampe aus dem Gürtel und richtete sie nach unten auf die Oberfläche der Nebelbank, als ich plötzlich den Motor meines Flugzeugs hörte. Bei meinem Absprung war der Motor nicht mehr gelaufen, und ich hatte versäumt, ihn auszuschalten. Als das Flugzeug nun mit der Nase voran in die Tiefe stürzte, war offensichtlich noch ein Rest Benzin in den Vergaser gelaufen. Die Maschine kam schon bald in Sicht, ungefähr eine Viertelmeile entfernt, aber mit Kurs auf meinen Fallschirm. Ich stopfte die Lampe in eine der Taschen meines Fliegeranzugs, um beide Hände frei zu haben, sodass ich meinen Schirm falls notwendig aus dem Weg steuern konnte. Das Flugzeug trudelte in einer linksdrehenden Spirale von etwa einer Meile Durchmesser nach unten und passierte mich in ungefähr 300 m Entfernung, wobei ich außerhalb der Kreise blieb, die sie zog. Ich konnte nicht erkennen, ob ich oder das Flugzeug schneller fiel, und manövrierte meinen Fallschirm so schnell wie möglich von dem Spiralkurs der Maschine weg wie nur möglich. Das Flugzeug verschwand vollständig aus meiner Sicht, kam dann aber nach einigen Sekunden wieder zum Vorschein, wobei es ebenso schnell fiel wie mein Fallschirm. Ich zählte fünf Umdrehungen, jede immer ein bisschen weiter von mir entfernt als die letzte, bevor ich die Nebelbank erreichte.
Als ich in den Nebel eindrang, wusste ich den Erdboden 300 m unter mir. Ich suchte nach meiner Taschenlampe, musste aber feststellen, dass ich sie verloren hatte. Weder die Erde noch die Sterne waren zu sehen, und ich hatte keine Ahnung, was für Gelände unter mir lauerte. Ich kreuzte die Beine, um mich nicht im Geäst oder in Drähten zu verheddern, deckte mein Gesicht mit den Händen ab und wartete. Schließlich sah ich den Boden und befand mich im nächsten Moment auch schon in einem Maisfeld. Die Pflanzen ragten über meinem Kopf auf, und die Kappe lag auf den Wipfeln. Ich packte den Schirm in Windeseile zusammen und machte mich auf den Weg durch eine der Gassen zwischen den Reihen. Die Sichtweite am Boden betrug 30 m. Nach wenigen Minuten erreichte ich ein Stoppelfeld mit Wagenspuren, denen ich einen halben Kilometer bis zu einem Gehöft folgte. Dort angekommen, sah ich Scheinwerferlicht, das von der Straße herüberspielte. Da ich dachte, jemand hätte das Wrack meines Flugzeugs gefunden, machte ich mich auf den Weg zu dem Auto. Die Insassen fragten mich, ob ich den Flugzeugabsturz gehört hätte. Es bedurfte einiger Zeit, um ihnen zu erklären, dass ich der Pilot war, aber selbst nach der Maschine suchte. Bevor ich die Leute überzeugen konnte, musste ich erst meinen Fallschirm als Beweis vorzeigen. Der Farmer war ebenso wie alle anderen Einwohner im Umkreis von fünf Kilometern sicher, dass das Flugzeug sein Haus nur knapp verfehlt hätte und ganz in der Nähe abgestürzt war. Tatsächlich fanden wir an der Stelle, an der er es aufschlagen gehört hatte, einige Stangen. Wir brachten eine Viertelstunde damit zu, in der Nähe nach dem Wrack zu suchen. Als das keinen Erfolg hatte, gingen wir zu dem Gehöft, um eine Suchmannschaft zusammenzustellen und nach St. Louis und Chicago zu telefonieren.